Heute: Schall und Rauch, München
"Was möchtest du denn?", fragt mich die Bedienung etwas missmutig, nachdem sie schon dreimal an mir vorbeigelaufen ist. Vielleicht liegt es daran, dass ich etwas zu unbeholfen auf diese Sitzbank geklettert bin. Vielleicht sieht meine Frisur auch mal wieder zu schuljungenhaft aus, vielleicht stört sie meine Anwesenheit generell. Vielleicht mache ich mir aber auch einfach zu viele Gedanken. Bedienungen müssen ja nicht immer freundlich sein. Elektrofachhandelfachverkäufer sind ja auch nicht immer kompetent, Fast-Food-Ketten-Mitarbeiterinnen nicht immer schnell, Büchereiaushilfen nicht immer belesen, Lehrer nicht immer schlau, Musiker nicht immer taktvoll und Sozialpädagogen nicht immer sozial verträglich.
Insofern plädiere ich für eine liberalere Betrachtung von Professionskonventionen. Warum muss denn ein Schuster bei seinen Leisten bleiben oder ein Müller das Wandern lieben? Wieso muss der Postmann zweimal klingeln und der bakerman bread baken? Doch nur, weil die Gesellschaft darauf besteht.
"Wer, wenn der Gast ruft, sofort rennt, gehört schon zum Establishment", hat sich meine Bedienung wohl gedacht und liest deswegen erstmal in Ruhe ihre Zeitung weiter, nachdem sie mir tatsächlich meinen Milchkaffee gebracht hat. Dazu ein Glas Wasser, eine Zigarette und leider immer wieder störende Gäste, die zu ihr kommen. "Arbeitest du? Sorry, wollte dich nicht stören, ich wollte nur was bestellen." Es ist eben nicht jeder so weitsichtig wie ich, ihr politisches und sozialkritisches Statement zu verstehen.
"Was möchtest du denn?", fragt mich die Bedienung etwas missmutig, nachdem sie schon dreimal an mir vorbeigelaufen ist. Vielleicht liegt es daran, dass ich etwas zu unbeholfen auf diese Sitzbank geklettert bin. Vielleicht sieht meine Frisur auch mal wieder zu schuljungenhaft aus, vielleicht stört sie meine Anwesenheit generell. Vielleicht mache ich mir aber auch einfach zu viele Gedanken. Bedienungen müssen ja nicht immer freundlich sein. Elektrofachhandelfachverkäufer sind ja auch nicht immer kompetent, Fast-Food-Ketten-Mitarbeiterinnen nicht immer schnell, Büchereiaushilfen nicht immer belesen, Lehrer nicht immer schlau, Musiker nicht immer taktvoll und Sozialpädagogen nicht immer sozial verträglich.
Insofern plädiere ich für eine liberalere Betrachtung von Professionskonventionen. Warum muss denn ein Schuster bei seinen Leisten bleiben oder ein Müller das Wandern lieben? Wieso muss der Postmann zweimal klingeln und der bakerman bread baken? Doch nur, weil die Gesellschaft darauf besteht.
"Wer, wenn der Gast ruft, sofort rennt, gehört schon zum Establishment", hat sich meine Bedienung wohl gedacht und liest deswegen erstmal in Ruhe ihre Zeitung weiter, nachdem sie mir tatsächlich meinen Milchkaffee gebracht hat. Dazu ein Glas Wasser, eine Zigarette und leider immer wieder störende Gäste, die zu ihr kommen. "Arbeitest du? Sorry, wollte dich nicht stören, ich wollte nur was bestellen." Es ist eben nicht jeder so weitsichtig wie ich, ihr politisches und sozialkritisches Statement zu verstehen.
derGarfunkel - am Sonntag, 17. September 2006, 13:32