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durch die wüste fahren wir,
seit stunden schon.
dicht gedrängt in einem bus,
der sich zielstrebig seinen weg
durch die einsamkeit schneidet.

nur steine um uns, geröll, staub,
ab und zu ein olivenbaum,
ansonsten nichts, was leben verheißt.
nur steine. abermillionen steine.
und mauern.

viele mauern, wälle und zäune.
sie teilen das nichts ein und trennen
das eine nichts vom anderen nichts.
sie achten darauf, dass sich das eine nichts nicht
mit dem nächsten nichts vermischt,
dass man meine leere nicht mit deiner verwechselt,
dass was mir fehlt nicht zu dem gemacht wird, was dir fehlt.

eine wüste, die nur aus steinen und grenzen besteht,
ist ein wenig so, wie die menschen selbst.
selbst das, was sie nicht haben,
gönnen sie den anderen nicht.

selbst in der größten einsamkeit
und der kräftezehrendsten dürre
ist mehr kraft vorhanden,
um mauern zu bauen,
als um tore zu öffnen.

___
marokko, august 2008

zwei dinge, die mich an predigten an heilig abend stören: 1. die komplette weihnachtsgeschichte wird metaphysisch gedeutet. jesus wird in armut geboren, weil er in unsere geistliche armut kommen möchte uswusf. alles richtig, aber lange nicht alles. 2. die folge, wenn wir uns auf alles besinnen, was weihnachten metaphysisch bedeutet: wir werden bessere menschen, die mehr acht geben auf einander, bereitwilliger geben und kompromissloser annehmen. auch alles richtig, aber auch lange nicht alles.
eins vergessen solche predigten oft: jesus ist physisch mensch geworden, nicht metaphysisch. das sollten sie mal maria erzählen, dass ihre geburtsschmerzen nur im übertragenen sinne da waren, dass die strapazen der langen reise und der geburt in einem dreckigen stall nur metaphysisch zu rechnen sind. das sollten sie mal jesus erzählen, dass er sich die nägel später nur auf einer metaebene in die gelenke schlagen ließ. das sollten sie sich selbst mal erzählen, wenn sie versuchen, im vaterunser einem lebensentwurf zu begegnen, statt einer person.
besser miteinander zu leben ist super. überhaupt erstmal zu leben, basal.

1 beautiful day - u2
2 something to believe in - shawn mullins
3 flowers in the window - travis
4 first day of my life - bright eyes
5 surrounded by love - sea
6 somewhere only we know - keane
7 walking on sunshine - katrina & the waves
8 porcelain - better than ezra
9 nails in your hands - the bridge band
10 take a picture - filter
11 the sun & the sky - the violet burning
12 miss sarajewo - the messengers
13 autumn leaves - eva cassidy
14 lady of my life - maria solheim
15 bridge over troubled water - simon & garfunkel
16 stained glass - keith green
17 side by side - bing crosby
18 write your name - kenny rogers
19 walk with you - wes king
20 piece of my heart - simon schild
21 she’s only happy in the sun - ben harper
22 you belong to me - jason wade
23 be still my heart - silje nergaard
24 the nearness of you - norah jones

weihnachten

meine finger sind noch voll kleber und die schere liegt noch auf dem desktop - ich habe eine kleine weihnachtskarte gebastelt. frohe weihnachten allerseits.

wenn alles aus dem ruder läuft, was ist dann? können dinge wieder ins ruder zurück laufen oder nicht? schaffen sie es, wenn ja, von alleine, oder muss man nachhelfen? es ist einfach, dinge aus dem ruder laufen zu lassen. man braucht nur ein paar falsche entscheidungen zu treffen und danach kann man sich zurücklehnen und zuschauen, wie die dinge, nennen wir sie einfach einmal so: "dinge", eben aus dem ruder laufen. und dann kann man sich noch mehr zurücknehmen und noch weiter zusehen, wie alles verquer läuft, verquerer und verquererer. am verquersten. und dann? was will man dann machen? man kann sich fügen, sich in sein schicksal oder sich in seinen weg, den man eigentlich gehen wollte. wer sagt denn, dass man sich nicht dem guten, dem richtigen, dem aufrichtigen, dem reinen, dem rechten, dem schönen fügen kann? warum immer nur dem ominösen schicksal, warum immer nur dem schlechten, dem dreckigen, dem reudigen, dem dahergelaufenen? ich will mich dem guten fügen. ich will, dass gott fügt. zusammenfügt. ich will, dass er die richtigen steine aufeinander setzt, auch wenn ich zwischendurch welche herausnehmen. ich will, dass gott mir voran geht. ich will, dass gott mich mit seinen augen leitet auf dem weg, den ich gehen soll, auf dem weg, auf dem ich ans ziel komme, auf dem weg, der selbst schon das ziel ist, weil er am guten, am richtigen, am aufrichtigen, am reinen, am rechten, am schönen vorbei führt. ich will, dass gott mich auf den weg führt, der zu ihm führt. ich will. ich will. ja, mit gottes hilfe.

wir sind zu viert. vier menschen mit zusammenklappbaren apfel-computern. und das w-lan ist gratis. und der kuchen lecker. und jeder michkaffee ein milchaufgeschäumtes kunstwerk. ja, ich fühle mich wohl.
tipp: cuccuma, berlin, zossener straße, kreuzberg.

ein problem der christen in deutschland ist ja auch, dass sie sich immer so gerne wiederholen und zu sehr auf bewährte originale vertrauen. das bedeutet nämlich leider auch, liebe alte originale immer wieder zu kopieren anstatt neue originale zu entdecken. das gilt in der christlich geprägten musik (auch scherzhaft ccm - christian contemporary music - gennant), das gilt in der literatur, das gilt in vielem, vor allem aber, so mein gefühl, in deutschland. die amerikaner sind in diesem punkt weiter. und sie gleichzeitig weiter zurück. in einem so großen land mit so vielen ausprägungen und richtungen auch kein wunder.

 

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