meine hoffnung ist ja, dass in zeiten von facebook und konsorten blogs wieder das werden, was sie sein wollten (und nie so richtig waren). wenn facebook mit seiner pinnwand, seinen tagebuchrudimenten und katzenfotos die plattform des banalen ist, dann könnten blogs vielleicht wieder für so etwas wie (achtung:) content stehen. aber wie gesagt: es bleibt meine hoffnung.
derGarfunkel - am Dienstag, 22. Dezember 2009, 08:42
jason mraz ist großartig. aber der hier ist noch viel großartigererer.
derGarfunkel - am Dienstag, 22. Dezember 2009, 08:40

derGarfunkel - am Montag, 21. Dezember 2009, 21:49

downtown
foto: steffne
photocase.de
der freitag war so schwarz, dass alle farbe verschwand. nur noch graustufen waren übrig geblieben. und das in einer stadt, in der das grau eh schon alle farben fast verschlingt.
wir standen oben auf dem dachsims. auch wir waren farblos. die anzüge schwarz oder grau, die gesichter fahl, die augen und lippen so zusammengekniffen, dass keine farbe mehr erkennbar war. mir fiel es erst in diesem moment auf, wie farblos wir waren. und dass wir es eigentlich schon unser ganzes leben lang gewesen waren. noch nie waren wir bunt. wir saßen in unseren grauen büros über weißen blättern mit schwarzen zahlen.
jetzt waren sie plötzlich rot.
es war als hätte diese farbenexplosion unser leben verwüstet und alle anderen farben aufgefressen. so wie damals moses stock, zur schlange verwandelt, die stockschlangen, schlangenstöcke der ägyptischen zauberer aufgefressen hat. und danach wieder zum stock wurde. so wurde unsere welt gerade aufgefressen von der einzigen farbe, die wir immer gefürchtet hatten und wegen der wir alle anderen farben aus unseren büros und häusern und städten und anzügen verbannt hatten. die roten zahlen hatten sich mit macht unser bemächtigt. und wir hatten ihnen nichts entgegenzusetzen. sollten sie uns doch auffressen.
wir standen auf dem sims. viele waren wir und auf den anderen simsen standen noch mehr. es waren nicht nur unsere roten zahlen, sie waren überall. keiner wusste, woher sie kamen. keiner ahnte etwas. nur ein paar quälgeister, die es immer schon gewusst hatten, unkten, sie hätten es kommen sehen. aber wie kann man etwas kommen sehen, vor dem man die augen verschließt? wie kann man damit rechnen, wenn man es wegrechnet? wie können zahlen, die sauber sind, blutrot werden?
wir wurden immer mehr. alle hatten die hoffnung aufgegeben. wir waren ganz unten gelandet und trafen uns ganz oben. es ging nicht mehr tiefer. es ging nicht mehr höher.
würden wir springen? vielleicht. was gäbe es denn zu verlieren? ein sprung nach unten, ein aufprall, ein schuldiger weniger, ein bisschen rot mehr. die welt würde es verkraften.
von den straßen schaute niemand zu uns hoch. alle schauten nur nach unten, keiner hob den blick. es gab nichts mehr zu sehen, es gab keinen grund mehr für „kopf hoch“. und dabei hätte man es mehr denn je gebraucht.
wir hatten der welt ihr genick gebrochen, weil wir so lange an ihrem rückgrat geschabt hatten, bis der ganze apparat in sich zusammenfiel. nun gab es die quittung und wir konnten mit nichts mehr bezahlen als mit unserem leben.
ich machte einen schritt in richtung des abgrundes. ich schloss die augen und drehte mein gesicht zur sonne. ich sah sie rot durch meine augenlider scheinen.
derGarfunkel - am Montag, 7. Dezember 2009, 21:30
...mit den berühmtesten autisten der welt...
wohl wieder einmal verhört.
wohl wieder einmal verhört.
derGarfunkel - am Montag, 7. Dezember 2009, 16:38